Maklerpools und -verbünde bieten ihren Partnern zunehmend KI-gestützte Tools an, die den Arbeitsalltag erleichtern und die Kundenbetreuung optimieren. Von automatisierter Bestandsanalyse bis hin zu personalisierter Kundenansprache – diese Technologien haben das Potential, die Branche nachhaltig zu verändern.
In der dynamischen Welt der Versicherungsvermittlung gewinnen technologische Innovationen stetig an Bedeutung. Insbesondere künstliche Intelligenz (KI) spielt eine Schlüsselrolle dabei, Maklerinnen und Makler effizienter zu unterstützen. Maklerpools und -verbünde haben diesen Trend erkannt und bieten ihren Partnern spezialisierte KI-Tools an, die den Arbeitsalltag erheblich erleichtern.
vfm-Copilot: Digitale Unterstützung im Makleralltag
Die vfm-Gruppe bietet mit dem vfm-Copiloten ein KI-gestütztes Tool an, Vermittler bei ihrer täglichen Arbeit unterstützt. Das System greift auf die Wissensdatenbank des vfm-Portals zu und liefert Antworten zu verschiedenen Themen – von Deckungskonzepten bis hin zu Vertriebsstrategien. Ziel ist es, Informationen schneller zugänglich zu machen und so den Arbeitsalltag effizienter zu gestalten. Zusätzlich bietet die vfm-Gruppe ihren Partnern Weiterbildungen an, die den sicheren und effektiven Umgang mit KI unterstützen.
Ameise von blau direkt: Effiziente Bestandsverwaltung
Die Maklersoftware Ameise von blau direkt dient der Verwaltung von Bestandsdaten und bietet eine BiPRO-Anbindung an zahlreiche Versicherungsgesellschaften. Dadurch werden Vertragsdaten automatisiert aktualisiert, was den manuellen Aufwand reduziert. Zudem ermöglicht die Software die Integration verschiedener weiterer Programme, um Arbeitsabläufe zu vereinfachen. Eines dieser Programme ist Mailien, welches die KI-gestützte E-Mail-Marketing-Software deeplico mit der Makler-Homepage-Software maklerACCESS kombiniert. Durch die Analyse der in Ameise verwalteten Bestandsdaten generiert Mailien automatisierte Produktvorschläge für Kunden. Dies soll den Kommunikationsaufwand für Makler reduzieren und so potenzielle Vertragsabschlüsse erleichtern, was laut Anbieter zu einem Bestandswachstum führen kann.
ViKI von WIFO: KI-gestützte Kundenkommunikation
ViKI ist eine KI-Anwendung von WIFO, die Bestandsdaten auswertet und Kundinnen und Kunden gezielt mit Angeboten anspricht. Die Software soll helfen, den passenden Zeitpunkt für eine Kontaktaufnahme zu identifizieren und Kommunikationsprozesse zu automatisieren. Dies könne zu effizienterer Kundenansprache und höheren Abschlussquoten führen. Die Implementierung ist laut WIFO unkompliziert und erfordert wenig Aufwand.
Bridge von Fonds Finanz: Digitale Beratungslösung
Fonds Finanz bietet mit bridge eine interaktive Online-Beratungssoftware an, die es Vermittlern ermöglicht, ihre Kundschaft digital zu betreuen. Die Software unterstützt unter anderem die gemeinsame Datenerfassung, das Arbeiten in Dokumenten und die digitale Vertragsunterzeichnung. Ziel ist es, den Beratungsprozess effizienter zu gestalten und ortsunabhängige Beratung zu ermöglichen. Laut Fonds Finanz bleibt bridge für Vertriebspartner des Maklerpools bis 2028 zu speziellen Konditionen verfügbar. Für Mitte März hat Fonds Finanz außerdem den Start eines AI-Hubs angekündigt. Die Automatisierungsplattform „Make.com“ soll dabei u.a. E-Mails klassifizieren, Dokumente analysieren und Kundenkommunikation automatisieren.
KI-gestützte Lösungen von Jung, DMS & Cie.: Optimierung von Vertrieb und Verwaltung
Jung, DMS & Cie. setzt auf verschiedene KI-gestützte Lösungen, um die Prozesse für Maklerinnen und Makler zu optimieren. Die Maklerverwaltungssoftware iCRM dient der Kunden- und Vertragsverwaltung sowie der Vertriebsunterstützung. Mit der Web-App „allesmeins“ können Kundinnen und Kunden ihre Verträge digital verwalten. Darüber hinaus investiert das Unternehmen gezielt in neue technologische Entwicklungen, um KI in bestehende Plattformen zu integrieren. Ziel ist es, durch den digitalen Wandel die Effizienz zu steigern Vermittlern eine moderne Vertriebsunterstützung zu bieten.
Fazit: Technologischer Vorsprung durch KI
Die Integration von KI-Tools durch Maklerpools und -verbünde kann Vermittlerinnen und Vermittlern viele Vorteile bieten. Automatisierte Prozesse, personalisierte Kundenansprache und effiziente Bestandsverwaltung sind nur einige der Mehrwerte dieser Technologien. Der Einsatz solcher innovativen Lösungen kann die Wettbewerbsfähigkeit steigern und den Kundenservice auf ein neues Niveau heben.
Allerdings sollten auch mögliche Herausforderungen berücksichtigt werden. KI-Systeme arbeiten mit bestehenden Daten – eine fehlerhafte oder unvollständige Datenbasis kann die Ergebnisse beeinflussen. Zudem ist der Datenschutz ein wichtiger Aspekt: Maklerinnen und Makler müssen sicherstellen, dass sie die gesetzlichen Vorgaben, insbesondere die DSGVO, einhalten. Schließlich ersetzt KI nicht die persönliche Beratung, sondern ergänzt sie. Wer sich zu stark auf automatisierte Prozesse verlässt, könnte den direkten Kontakt zu den Menschen vernachlässigen. Eine bewusste und durchdachte Nutzung ist daher essenziell. Konrad Schmidt, Prokurist der vfm-Gruppe, zog beim Arbeitstreffen der User Group „Maklermarkt“ der Versicherungsforen Leipzig einen treffenden Vergleich: „Makler sollten KI-Tools wie Praktikanten behandeln und alle Informationen vor der Weitergabe selbst prüfen.“
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